Aufmerksamkeitstraining
Training der Aufmerksamkeit nach Lauth und Schlottke
​
Das ,,Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern" ist ein kognitiv - verhaltenstherapeutisch orientiertes Therapieprogramm zur Behandlung von Symptomen der Aufmerksamkeitsstörung. Das Training ist für Kinder im Alter von ca. 6-12 Jahren gedacht.
​
Der Kampf gegen die Symptome der Aufmerksamkeitsstörung macht nur wenig Sinn. In dem Training geht es vorrangig nicht darum, die Kinder wenig unruhig, weniger zappelig etc. zu machen, vielmehr soll die Entwicklung eines Kindes gefördert werden. Es werden deshalb Therapieschwerpunkte vertreten, die die eigenständige Entwicklung eines Kindes unterstützen.
​
Das Training setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen, dem Basistraining und dem Strategietraining.
​
Basistraining, für Kinder zwischen 6-10 Jahren mit grundliegenden Schwierigkeiten beim Aufnehmen und Verarbeiten von Informationen. Es besteht aus 13 Trainingseinheiten, die je nach Tempo des Kindes wiederholt werden können:
Im ersten Baustein lernt das Kind die Basisfertigkeiten, die für das Ausführen der beabsichtigten Handlungen notwendig sind (etwa genau hinschauen, genau hinhören, genau nacherzählen) und verbessert ihre Verhaltenssteuerung und Handlungsplanung.
Strategietraining, für 8-12-jährige Kinder, die wenig planvoll vorgehen und übergeordnete Strategien nur sehr mangelhaft beherrschen. Voraussetzung ist, dass die Basisfertigkeiten beherrscht werden.
Es umfasst 12 Trainingseinheiten:
Im zweiten Baustein erwerben die Kinder im Rahmen eines Selbstinstruktionstrainings die Fähigkeit, sich selbst Anweisungen zu geben und sich dadurch selbst zu steuern. Sie lernen, erst innezuhalten und nachzudenken, bevor sie handeln.
Ziel ist es, dieses verzögerte Vorgehen erfolgreich in den Alltag und die Schule zu übertragen.
​
Die Therapie wird individuell und flexibel auf die Kinder abgestimmt.
Das Training bedient sich einem Belohnungssystem zur Verstärkung positiver Verhaltens- und Arbeitsweisen, dies wirkt sich positiv auf die Motivation aus.
​
Es handelt es sich um einen ganzheitlichen Ansatz, in dem verschiedene Lebensbereiche des Kindes (zu Hause, Schule, Freunde) einbezogen werden. Die Zusammenarbeit mit den Eltern und Lehrern wird deshalb angestrebt.
Das Training findet im Rahmen von Lerntherapiestunden einmal wöchentlich statt, die Eltern sollten mindestens drei gesonderte Termine wahrnehmen. Ziel dieser Termine ist es, den betroffenen Eltern Hilfe im Umgang mit ihrem Kind mit Aufmerksamkeitsschwierigkeiten zu bieten.
Wem hilft das Aufmerksamkeitstraining?
Das Aufmerksamkeitstraining hilft nicht nur bei diagnostizierten Aufmerksamkeitsstörungen wie ADHS/ADS, sondern auch bei Auffälligkeiten wie:
-
allgemein fehlerhafte und unzuverlässige Arbeitsweise
-
große Probleme in der Schule durch Unruhe und unzureichendes Lernen
-
soziale Probleme im Familienalltag (z.B. Hausaufgaben machen, Aufträge ausführen, Streit mit Geschwistern)
-
Schwierigkeiten im Umgang mit Gleichaltrigen
https://www.adhspedia.de/wiki/Gerhard_Lauth
​